Wildes Wolnzach Wissen: Echtes Johanniskraut

Echtes Johanniskraut 

Tüpfel-Johanniskraut, Herrgottsblut 

botanisch: Hypericum perforatum 

Ein Küchen- und Heilkraut 

Ernte: Blätter und Blüten 

Der lateinische Gattungsname „Hypericum”, ist unklar. „Hyperion“ wird der Oberste, auch der Sonnengott genannt und könnte auf eine „große“ Heilpflanze hinweisen.  „Perforatum“ ist die klare Ansage, dass die Blätter eine Perforation, sprich die Tüpfel aufweisen müssen. Es gehört zur Pflanzenfamilie der Johanniskrautgewächsen, auch Hartheugewächse genannt. 

Küche:  Junge Blätter eignen sich für Zugabe in Salaten, Suppen, Aufstrichen. Blätter und Blüten schmecken im Tee. 

Volksheilkunde: Schon in der Antike wurde diese Heilpflanze eingesetzt. Die Heilwirkung ist heute wissenschaftlich belegt. Man spricht von „Sonnenschein für die Seele“.  Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Anthocyane, Flavonoide, Gerbstoffe. Der Inhaltsstoff Hypericin oder Hyperforin ist ein maßgeblicher Bestandteil von echtem Johanniskraut.  

Die Eigenschaften reichen von entzündungshemmend, stimmungsaufhellend, Selbstheilung fördernd, Blasen, Abschürfungen lindernd bis schmerzstillend bei leichten Brandwunden und Sonnenbrand. Johanniskraut wird in der Phytotherapie bei Nervosität, Angstzuständen und Depressionen eingesetzt.  Wohltuender Tee kann auch bei Magen- und Leberbeschwerden unterstützen. Deshalb gibt es viele Präparate mit Johanniskraut in der Apotheke. 

Zur Beachtung: Hypericin kann die Wirkung anderer Medikamente schwächen, die Hautempfindlichkeit erhöhen. Kinder und Schwangere sollten auf die Einnahme von Johanniskraut verzichten. 

Blätter: Die gegenständig am bis zu 60 cm hohen Stängel angeordneten Blätter sind schmal und länglich. Hebt man ein Blättchen gegen das Licht, so sind schwarze Tupfen ersichtlich. 

Blüten:  Jede goldgelbe Blüte strahlt wie die Sonne. Die einzelnen Blütenblätter sind an einer Seite gezähnt.  

Verbreitung:  Durch Samen. 

Standort: Du findest das echte Johanniskraut an Wald- und Wegrändern, auf Wiesen und in naturnahen Gärten.  

Wissenswert: Nicht jedes Johanniskraut ist auch das „Echte“. Es gibt ca. 450 Arten. Viele davon sind Hybride. Beim „Rotöl“, welches gegen Hautentzündungen, Sonnenbrand etc. beliebt ist, handelt es sich um das Echte Johanniskraut. Testen: Blätter haben Tupfen, beim Zerreiben der Blüte werden die Finger rot. Du kannst Rotöl sehr leicht selbst ansetzen. Allerdings muss die Qualität des Sammelguts stimmen. Das Tüpfel-Johanniskraut kann auch als Färberpflanze dienen. Augen auf, dass es sich um das Echte Johanniskraut handelt und dass es frei von Mehltau ist.  Auch solltest du darauf achten, dass das Sammelgut keinen Umweltbelastungen ausgesetzt war. Selbstverständlich kannst du Rotöl aus der Apotheke erwerben. Solltest du ein Johanniskrautpräparat gegen Nervosität oder Wechseljahrs-Depressionen einsetzen wollen ist wichtig zu wissen,  dass es eine gewisse „Vorlaufzeit“ bis zur Wirkung braucht. 

Das Johanniskraut ist eine Bienenweide! 

ACHTUNG wichtig (möglicherweise überlebenswichtig):   Nimm nur das Kraut mit in die Küche zum Verzehr, bzw. setze nur das als Hausmittel ein, welches du zu 100 % kennst bzw.deren Wirkung nachweislich ist! Wenn erwünscht, stehe ich gerne mit Rat zur Seite.  

 

Rezept Rotöl: 

Sammle Johanniskrautblüten die rot färben, also vom Echten Johanniskraut. Je nach Menge wähle ein Schraubglas und befülle es mit den Blüten. Gieße ein gutes Pflanzenöl darüber bis es vollends gefüllt ist, schraube es zu und stelle es an einen sonnigen Platz für zwei Monate. Ab und zu schütteln. Dann abgießen, Öl in eine dunkle Flasche gießen. Kühl gelagert ist das Öl 1-2 Jahre haltbar 

 

Viel Freude in und mit der Natur und beim Experimentieren wünscht Eure  

           

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