Wildes Wolnzach Wissen: Glatte Petersilie

Glatte Petersilie eine Giftpflanze?
Giftpflanze des Jahres 2023

Glatte Petersilie – Foto: Gertraud Schachtner
Allen ein Begriff: Petersilie! Sie ist vielseitig in unserem Speiseplan. Dennoch zählt sie zu den Giftpflanzen, wurde sogar 2023 zur Giftpflanze des Jahres gekürt. Sie zählt zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler. Doldenblütler haben viele Vertreter leckerer Gemüsesorten wie z.B. Fenchel, Sellerie, Karotte, auch Kräuter, deren Saaten wir lieben wie z.B. Anis, Kümmel, Koriander.26
Genauso zählen zur Pflanzenfamilie u.a. Kerbel, Giersch, Engelwurz bis hin zu wirklich giftigen Vertretern wie Hundspetersilie, Kälberkropf oder Schierling.
Diese Pflanzenfamilie ist tückisch und es ist vorteilhaft, sich damit zu beschäftigen.
Doch keine Panik: Unter Berücksichtigung kleiner Tipps kannst Du die Petersilienblätter völlig bedenkenlos konsumieren wie gewohnt. Sie ist sehr schmackhaft und gesund!
Inhaltsstoffe: Vitamin A und C, Kalium, Kalzium, Eisen, Cumarin, Betacarotin und Folsäure u.a.
Volksheilkunde: Gerade zum Entwässern ist die Petersilie sehr gut geeignet. Rheumatiker wissen um ihre Wirkung.
Küche: Blätter sehr vielseitig z.B. als Topping in Suppen, Soßen, Pesto, Rahmschwammerl, Semmelknödel, Pfannkuchen. Sogar in Münchner Weißwürsten gehört Petersilie. Das Speicherorgan Wurzel eignet sich ebenfalls.
Standort: Schneckenfreies, humoses, sonniges Gartenbeet. Nicht immer ist die Saat erfolgreich.
Verbreitung: durch Aussaat.
Blätter: fiedrig, dunkelgrün
Blüten: Weiße Doldenblüte.
Wissenswert:
Heilige Pflanze in der griechischen Mythologie. Im Mittelalter Einzug in Europa. Da sie der giftigen Hundspetersilie sehr ähnelt, züchteten pfiffige Mönche die KRAUS-PETERSILIE. Hier sind Inhaltsstoffe in Wurzeln und Blättern gleich. Überwiegend sind es drei Komponenten eines ätherischen Öls: Limonen, Myristicin (60-80 %), Menthatrien.
Im Gegensatz: GLATTE PETERSILIE entwickelt überwiegend Apiol.
FAZIT: Ernte von Blättern und Wurzeln der glatten Petersilie nur vor der Blüte. Aussaat jährlich!
Im ZWEITEN JAHR bildet sie SAMENFRÜCHTE, diese, genauso wie die Wurzeln, entwickeln im zweiten Jahr Petersilienöl (Apiol), was für den Verzehr gefährlich ist. APIOL, wirkt auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus. Früherer Einsatz als Schwangerschafts-Abbruchmittel!
Apiol kann zu allergischen Reaktionen führen und in höheren Dosen Leber und Niere schädigen.
ACHTUNG wichtig (möglicherweise überlebenswichtig): Nimm nur das Kraut mit in die Küche zum Verzehr, bzw. setze nur das als Hausmittel ein, das du zu 100 % kennst bzw. deren Wirkung nachweislich ist! Wenn erwünscht, stehe ich gerne mit Rat zur Seite.
Viel Spaß beim Ernten und Genießen! Eure